Viele Hobbygärtner und Gartenbesitzer kennen das Bild: frische, kleine Erdhügel über Nacht – der Maulwurf war da. Für manche ein Ärgernis, für andere ein Zeichen lebendiger Natur. Leider greifen viele trotz gesetzlichem Schutz zu Maßnahmen, um den kleinen Gräber loszuwerden. Dabei sind Maulwürfe nicht nur faszinierende Tiere, sondern auch äußerst nützliche Helfer im Garten.
Maulwürfe stehen unter Naturschutz
Bevor wir tiefer in die Vorteile eintauchen, ein wichtiger Hinweis: In Deutschland steht der Maulwurf nach dem Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Das bedeutet: Er darf nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Selbst das Stören seines Lebensraumes ist verboten. Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert empfindliche Geldstrafen – zurecht, denn Maulwürfe spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem.
Der Gartenhelfer unter der Erde
Was viele nicht wissen: Maulwürfe fressen keine Pflanzen. Im Gegenteil – sie sind reine Fleischfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Engerlinge, Schnakenlarven, Drahtwürmer und andere Bodeninsekten, die Gärtner*innen als Schädlinge kennen. Maulwürfe helfen also ganz natürlich, das biologische Gleichgewicht im Boden zu halten.
Bodenlockerung durch Buddelkraft
Mit ihren ausdauernden Grabungen lockern Maulwürfe den Boden auf – und das gleichmäßig und tief. So sorgen sie für bessere Belüftung und Drainage, was das Pflanzenwachstum fördert. Ihre Gänge sind ein ausgeklügeltes Belüftungssystem für die Erde und verbessern die Bodenstruktur auf ganz natürliche Weise.
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Die kleinen Erdhügel, die viele als störend empfinden, enthalten besonders feine, krümelige Erde – ideal für Topfpflanzen, Aussaat oder Beete. Anstatt sich über die Hügel zu ärgern, kann man sie also als praktisches Geschenk der Natur betrachten.
Ein Zeichen für gesunden Boden
Dass sich Maulwürfe im Garten ansiedeln, ist ein gutes Zeichen: Es zeigt, dass der Boden lebendig und gesund ist. Wo viele Bodeninsekten leben, fühlt sich auch der Maulwurf wohl – ein Hinweis auf eine funktionierende, artenreiche Gartenerde.
Naturnahe Gärten brauchen wilde Helfer
In Zeiten, in denen die Artenvielfalt weltweit schwindet, ist jeder Garten ein wertvoller Rückzugsort für Tiere. Wer seinen Garten naturnah und umweltbewusst pflegt, profitiert langfristig von einem funktionierenden Ökosystem. Dazu gehören auch Tiere wie Maulwürfe, die unterirdisch für Ordnung sorgen, ohne dass wir es oft bemerken.
Maulwürfe sind keine Plage, sondern Partner im Garten. Ihre Anwesenheit zeigt, dass dein Boden gesund ist – und sie helfen dir, Schädlinge fernzuhalten und die Erde zu verbessern. Wer achtsam mit seinem Garten umgeht, erkennt den Wert dieser kleinen Helfer. Anstatt sie zu bekämpfen, können wir lernen, mit ihnen zu leben – für einen lebendigeren, gesünderen und nachhaltigeren Garten.